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Alle reden immer von Zukunft: Warum Dankbarkeit so wichtig ist

Ich habe mal in einer Zeitschrift gelesen, man solle jeden Tag aufschreiben, für was man besonders dankbar war. Das kann alles sein, ein Stück Schokolade oder das Zwitschern von den Vögeln. Beim Lesen ist mir bewusst geworden, dass wir in einer Zeit leben, in der nichts mehr wirklich geschätzt wird.

Wir steigen in die U-Bahn und sind innerhalb von 5 Minuten an unserem Ziel. Aber anstatt diese Minuten zu nutzen, um das schöne Wetter wahrzunehmen, schauen wir auf unser Handy und tippen gestresst den Freundinnen, dass wir drei Minuten zu spät kommen. Aber zum Kaffee trinken haben wir ja eh nur 20 Minuten Zeit, denn danach steht Yoga auf dem Plan. Und das, obwohl man überhaupt keine Lust hat und viel lieber einfach zwei Stunden mit der Freundin über den neuen Lover quatschen würde.

Warum können wir nicht einfach mal abschalten und den Moment genießen? Das Leben ist zu kurz um immer in den Terminkalender zu schauen. Doch spontan sein kann man sich heutzutage nicht erlauben. Schon gar nicht darf man sich erdreisten seinen Blick von seinem Smartphone zu wenden, man könnte ja verpassen, dass die Exfreundin des Exfreundes ihren Beziehungsstatus wieder ändert. Wieso haben wir nicht langsam die Schnauze voll von dieser Quälerei? Vor zehn Jahren haben wir im Bus noch miteinander geredet, heute ist es schon ein Vergehen jemanden anzulächeln. Das Schlimme dabei ist, dass das für uns selbstverständlich ist. Wir merken gar nicht mehr, dass wir immer einsamer werden, da wir virtuell 1000 Follower haben. Wer braucht da schon Freunde im real life?! Aber geht es nicht zu weit, wenn sogar eine Mutter ihr weinendes Kind ignoriert, weil der Snap der Freundin viel wichtiger ist?

Alle reden immer von Zukunft – Doch leben wir nicht bereits in einem Zeitalter, das nicht noch schnelllebiger werden kann? Wie sollen wir in zehn Jahren noch glücklich sein, wenn wir keine Sekunde Zeit haben, um die kleinen Dinge im Leben zu genießen? Ach, was ist heute überhaupt Glück. Hauptsache über 1000 Likes auf das neue Instagram Bild, who cares wie ich mich wirklich fühle. Herz und Kopf aus, Lächeln an (in der U-Bahn aber bitte wieder aus). In der ganzen Schnelllebigkeit geht oft das unter, was wirklich zählt. Wann hat man denn zum letzten Mal einfach den Sonnenuntergang genossen? Wann war man zuletzt eine Runde im Wald spazieren und hat die Stille genossen? Wann können wir endlich wieder einatmen und uns dabei richtig lebendig fühlen? Ich glaube nicht, dass wir jemals wieder abschalten können. Aber wir können versuchen dankbar zu sein für das, was wir am Leben haben. Denn Dankbarkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften des Menschen. Egal wie stressig das Leben auch sein mag, wir sollten versuchen immer wieder zu erkennen, wie schön das Leben ist und was uns dieses Leben alles schenkt. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die uns wieder auf den Boden bringen. Und wer Dankbarkeit empfindet, der spürt Liebe, Freiheit, das Leben und sich selbst.

Also warum fangen wir damit nicht jetzt gleich an?

Ich bin dankbar dafür, dass ich gesund bin und dass ich eine Familie habe, dich mich so liebt, wie ich bin. Ich bin dankbar für meine Freunde, die immer zu mir stehen und mir auch meine Macken und Fehler verzeihen. Ich bin dankbar für meine Mitbewohner, die es immer schaffen mich aufzumuntern, wenn ich gestresst von der Arbeit nach Hause komme. Ich bin dankbar für die Plätzchen, die mir mein Nachbar geschenkt hat. Ich bin dankbar an die Bäckerin, die mir jeden Morgen ihr wundervolles Lächeln schenkt. Ich bin dankbar für meine Arbeitskollegen, die auch den schlimmsten Tag ertragbar machen. Ich bin dankbar für mein kuschelig warmes Bett an einem verregneten Tag. Ich bin dankbar für das kleine Kind im Park, das mich zum Lachen brachte. Ich bin dankbar für den Hund, der mich mit wedelndem Schwanz begrüßte.

Ich bin dankbar für das Leben, das ich leben darf.

❥ Janina

11 Antworten auf „Alle reden immer von Zukunft: Warum Dankbarkeit so wichtig ist Hinterlasse einen Kommentar

  1. Ein wunderschönes Thema und wirklich toll geschrieben dieser Beitrag. Mir fiel es am Anfang sehr schwer, dankbar zu sein. Alles war irgendwie so selbstverständlich – obwohl es das natürlich ganz und gar nicht ist. Wie du schon schreibst, einfach mal den Moment genießen, das gibt es kaum. Ich habe mir dann aber ganz bewusst vorgenommen dankbar zu sein. Dafür habe ich mir ein Dankbarkeitstagebuch zugelegt, das mir den Prozess erleichtert und gleichzeitig viel Freude bereitet. Mittlerweile kann ich wirklich sagen, es wirkt. Ich nehme all die schönen Dinge viel bewusster wahr und sie haben viel mehr Bedeutung als früher. Ich bin dadurch auch von Grund auf irgendwie fröhlicher geworden. Kürzlich habe ich eine tolle Seite entdeckt, ich hoffe es ist ok, wenn ich sie hier erwähne. Mir fiel die Wahl des richtigen Dankbarkeitstagebuches damals nämlich echt schwer, es gibt schon sehr viele davon. Auf der Seite werden die 5 meistgekauften Exemplare miteinander verglichen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen Leser hier 😉 https://www.dankbarkeitstagebuch.de

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