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Perfektes Leben? Nein, danke! – Warum es reicht ein Normalo zu sein

Jeden Tag werden wir mit Informationen, Erwartungen und Herausforderungen bombardiert. Wir sehen die perfekten Leben der Schönen und Reichen, während wir in unseren Bruchbuden im Staub hausen. Natürlich ist dieser Vergleich übertreiben. Ich übertreibe gerne bei solchen Themen.

Aber dennoch können uns Medien – ganz gleich ob digital oder analog – eifersüchtig machen. Eifersüchtig auf das viele Geld der Promis und was man damit alles anstellen könnte. Eifersüchtig auf die vielen Fans, die einem Influencer nachlaufen. Eifersüchtig auf den perfekten Mann der Hauptfigur eines Romanes. Eifersüchtig auf unsere beste Freundin, die es geschafft hat ihren größten Traum zu erfüllen. Eifersüchtig auf die Nachbarin, die eine 60 Stunden Woche hat – und trotzdem Zeit für die Familie und Yoga findet.

Zumindest wird das irgendwie erwartet. Wir sollen zu diesen Menschen aufblicken und sie als Ideale vergöttern. Diese Menschen, die perfekt zu sein scheinen. Wir sollen uns „ein Beispiel“ an ihnen nehmen. Sollen danach streben auch so erfolgreich im Leben zu sein. Am besten noch werden wir selbst zu dieser Person.

Meistens tun wir das auch. Wir vergleichen uns mit anderen, stellen unsere Leben gegenüber und versuchen daraus zu lernen. Dabei sehen wir natürlich nur die guten Seiten in dem „tollen“ Leben unserer Nachbarin. Dass sich die Rechnungen stapeln, sie Eheprobleme hat und ihr Lachen meist aufgesetzt ist spielt dabei keine Rolle. Schließlich ist ihr Leben ja perfekt.

Viele dieser Erwartungen werden uns von der Gesellschaft aufgezwungen. Es scheint, als wäre es unser Schicksal uns immer reinreden zu lassen in unser nicht-so-perfektes Leben. „Mach doch mal was aus deinem Leben“ heißt es dann. „Nimm dir ein Beispiel an Tim, er hat es so weit geschafft.“ „Such dir doch endlich einen richtigen Job!“ – Der Druck kommt von allen Seiten.

Aber was, wenn ich einfach ein Normalo sein will? Wenn mir ein mittelmäßiges, aber glückliches Leben reicht?

Kein Schönling als Mann, sondern ein Seelenverwandter. Kein teures Auto, sondern ein Mofa, bei dem die Haare im Wind fliegen. Keine moderne Luxusvilla, sondern ein liebevoll eingerichtetes Apartment in einer ruhigen Straße. Kein angesehener Job, sondern eine Berufung, die erfüllt. Kein Club voller falscher Freunde, sondern ein Herz voller Menschen, die das Leben bereichern. Kein Konto voll mit Geld, sondern ein Kopf voller Erinnerungen. Ein einfaches, schönes, erfüllendes Leben.

Klingt doch gar nicht so schlecht, oder?

Natürlich wird das der Gesellschaft gar nicht gefallen. Aber weißt du was? Wen juckts! Normalo sein ist in Ordnung. Normalo sein tut sogar richtig gut. Denn als spießiger Langweiler kannst du tun und machen was dir gefällt. Irgendwann hören die Leute auf dich verändern zu wollen, schließlich bist du „ein hoffnungsloser Fall.“ Und dann zeigst du ihnen wie verdammt wundervoll dein Leben als freier Mensch so ist. Wie glücklich und zufrieden du bist, mit dem was du hast. Und dass du kein perfektes Leben brauchst um dein perfektes Leben zu führen.

Natürlich bedeutet so ein Leben als Normalo nicht, dass man keine Ziele haben darf. Ganz im Gegenteil, du kannst so viele Träume haben, wie in deinen Kopf passen. Du kannst trotzdem erfolgreich sein und Geld verdienen. Du kannst trotzdem einen schönen Mann und ein tolles Haus haben. Natürlich kannst du Vorbilder haben und dich von anderen inspirieren lassen.

Was ich mit diesem Beitrag sagen will ist, dass wir diese Dinge nicht als Pflicht ansehen sollten. Es gibt keine Richtlinien für das Leben. Wir müssen niemandem gefallen. Unser Leben ist UNSER Leben, das nicht jeder verstehen muss und über das wir selbst entscheiden können. Setze dir Ziele, sei mutig, wage auch mal einen Fehler zu begehen. Aber zwinge dich nicht in eine Welt, die dich nicht im tiefsten Inneren glücklich macht. Denn wenn du nicht glücklich bist, wie kann es dann dein Leben sein?

Janina

12 Antworten auf „Perfektes Leben? Nein, danke! – Warum es reicht ein Normalo zu sein Hinterlasse einen Kommentar

    • Vielen Dank für deine netten Worte – das freut mich sehr zu hören 🙂 ich wünsche dir viel Erfolg beim Start als Blogger und gucke gleich mal bei dir vorbei! LG Janina

      Gefällt 1 Person

  1. Wahre Worte…Niemand ist perfekt, oder anders gesagt, jeder ist perfekt, auf seine Art und Weise. Man sollte sich nicht daran aufhalten, so sein zu wollen, wie andere. Denn das schafft man eh nie.
    Ich würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischst, bin auch noch relativ neu
    LG POT

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  2. Hallo Janina,

    ganz genau so empfinde ich das auch, man muss sich auch immer vor Augen halten das nur man selber sein Leben lebt – nicht die anderen. Also, was auch immer die davon halten wie man lebt, das sollte einem am „Arsch vorbei“ gehen. Wir neigen dazu uns mit anderen zu vergleichen und dann komischerweise immer mit den „besseren“: wieso hat der Nachbar so einen tollen BMW, das müssen wir doch auch gleich haben…. der Rasen ist halt immer grüner auf der anderen Seite. Der Job muss auch tip-top vom Gehalt sein, ob man dafür noch 3 Stunden extra auf der Straße unterwegs sein muss und eine 60 Stunden Woche hat…. ist doch egal!!

    Ich hab lieber mein kleines gebrauchtes billiges Auto und einen Job wo ich sogar Gleitzeit hab, eine kleine verstaubte Wohnung und hab dafür Zeit für die wichtigen Dinge im Leben!!! Konsum und Werbung schaffen den „Luxus“ den sowieso keiner wirklich braucht…..

    LG

    Mel

    Gefällt 2 Personen

  3. Hallo Janina!

    Ich finde ja, dass die Perfektion im Imperfekten liegt. Dass Ecken und Kanten die Menschen erst interessant machen. Und dass man sich selbst möglichst nahe sein soll, sich selbst mit seinen Makeln zu akzeptieren und dazu zu stehen. Authentizität ist tausendmal interessanter als Perfektion. Abgesehen davon, dass diese ohnehin nicht existiert, sondern alles nur Schein und Trug ist.
    Mir hat dein Beitrag sehr gut gefallen, wirklich schön geschrieben!

    Liebe Grüße, Kay.
    http://www.twistheadcatssite.wordpress.om

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