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Gastbeitrag: So findest du dein persönliches Ikigai

Auch heute gibt es wieder einen inspirierenden Gastbeitrag – diesmal von Chrissis Blog zentreasures! Der Beitrag befasst sich mit Gründen für das Leben und wie man seinen persönlichen „Ikigai“ findet. Für mich ist das ein komplett neues Thema, aber der Beitrag von Chrissi hat mich total angesprochen und darum will ich ihn auch euch nicht vorenthalten – viel Spaß beim Lesen!

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Derzeit geistern viele Trendwörter umher. Nicht nur „Ikigai“, auch das dänische „Hygge“ liest man überall. Was sie gemeinsam haben? Sie erinnern uns daran, unser Leben positiv zu gestalten. Gerade in Zeiten, wo wir uns vorrangig über Social Media definieren, Likes und Follower mit dem eigenen Ego gleichzusetzen sind, brauchen wir einen Ausgleich. Ob es nun das „hyggelige“ Zuhause ist – oder berufliche und persönliche Erfüllung.

Natürlich sind es nur Worte und nur weil ich ihre Bedeutung gut finde, heißt es nicht, das sich dadurch schon etwas an meinem Leben ändert. Ich finde das Konzept dennoch sehr spannend und möchte es dir heute näher bringen.

Wofür es sich zu leben lohnt

Der Begriff „Ikigai“ kommt aus Japan und beschreibt den Grund deines Lebens.
Das, wofür du morgens aufstehst.

Und damit meine ich nicht den ungeliebten Brötchenjob, für den du dich aus dem Bett kämpfen musst, ob du willst oder nicht. Sondern rein deine Leidenschaften. Bei mir ist das z.B. dieser Blog.

Hast du dein Ikigai gefunden, führst du automatisch ein glückliches und langes Leben. Kein Wunder, dass die Japaner zu den ältesten Menschen der Welt gehören. Geld spielt in diesem Konzept erstmal eine untergeordnete Rolle. Auch die Einwirkungen von außen (z.B. Erwartungen der Gesellschaft, wie du zu leben hast) sind zweitrangig. Es geht um dich.

Ikigai ist die Schnittmenge aus vier verschiedenen Lebensbereichen. Wenn diese im Einklang sind, weißt du, wofür du auf dieser Welt bist – in der Theorie zumindest.

Diese Grafik, die ich für dich ein wenig aufgearbeitet habe, stellt das Ganze etwas anschaulicher dar:

Grafik, die das Ikigai-Prinzip zeigt. Ikigai ist die Schnittmenge aus deiner Passion, deiner Berufung, de, was du gut kannst und dem, was die Menschen brauchen. ZENtreasures.de

Die vier Bestandteile sind:

PASSION / LEIDENSCHAFT (Was liebst du?)
MISSION (Was kannst du gut?)
VOCATION / BERUFUNG (Was braucht die Welt, das du ihr geben kannst?)
PROFESSION / BERUF (Kannst du dich dafür bezahlen lassen?)

In der Welt der digitalen Nomaden und Online-Businesses gibt es den sogenannten „Sweet Spot“. Vielleicht hast du davon schon gehört. Interessant finde ich, dass der Begriff „Ikigai“ dem sehr ähnelt.

Dein Sweet Spot ist der Punkt, an dem dein Können und der Nutzen für andere Menschen sich überschneiden.

Wie in der Grafik oben dargestellt, geht es um die Schnittmenge aus deiner Leidenschaft, deinen Talenten, dem Nutzen für Andere – und der Möglichkeit, ob Menschen dafür zahlen würden. Etwas zu finden, das dich nicht nur jeden Morgen freudig aus dem Bett springen lässt, sondern dir auch Geld einbringt. Wenn du hier mitliest, bist du höchstwahrscheinlich genau danach auf der Suche.

Ich gebe zu, mir bereitete es ziemliche Schwierigkeiten, diesen Punkt herauszufinden. Es gibt allerdings eine Übung, die dir dabei hilft – mir hat sie jedenfalls weitergeholfen.

Finde dein Ikigai / deinen Sweet Spot

Tipp: Du kannst hier schon aktiv mitarbeiten. Suche dir einen Platz, an dem du eine Weile ungestört sein kannst und lege dir etwas zu Schreiben bereit.

Schauen wir uns die einzelnen Eckpunkte genauer an:

1) Passion: Wofür schlägt dein Herz?

Womit verbringst du Stunden ohne zu merken, wie die Zeit vergeht? Worüber könntest du immer reden? Was kannst du besonders gut und bekommst immer wieder positives Feedback dazu?

Notiere die Antworten auf diese Fragen in Stichpunkten auf deinen Zettel. Alles, was du aufgeschrieben hast, sind deine Leidenschaften; die Dinge, die du liebst.

2) Profession: Dein Können

Jetzt geht es nicht nur um das, was du liebst, sondern das, was du besonders gut kannst! Nimm dir wieder Zettel und Stift zur Hand und notiere deine Fähigkeiten und Talente.

Meist ist das, was du am besten kannst, auch das, was dir am meisten Freude bereitet.

Oft unterschätzen wir uns und spielen unsere Talente und Fähigkeiten herunter. Mach das nicht! Schreib wirklich alles auf, was dir einfällt. Auf meiner Liste steht zum Beispiel „Auge für Design und Farben“ und „sprachbegabt“; ebenso wie „Kann mir Songtexte schnell merken“ und „Zunge einrollen“.

Dir fällt dieser Schritt trotzdem schwer? Dann frag bei Menschen, denen du vertraust, nach deinen Stärken. Sie werden dir wesentlich mehr verraten, als du denkst.

Auch deine (Schul-)Bildung gehört dazu. Versteife dich allerdings nicht zu sehr darauf. Vielleicht hast du ein abgeschlossenes BWL-Studium oder warst in der Schule Klassenbeste in Biologie – aber so wirklich wichtig sind dir diese Fähigkeiten nicht. Das ist völlig okay.

3) Mission: Was braucht die Menschheit?

Im besten Fall willst du von dem, was du gerne tust, leben können.

Und gerade kreative Menschen haben es da nicht immer leicht. Ich weiß das. Aber bedenke: Immer mehr Menschen sind bereit, für individuelle Dienste Geld zu bezahlen. Personalisierung wird groß geschrieben. Mittlerweile kannst du von überall auf der Welt aus arbeiten. Gerade das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, Geld zu verdienen und gleichzeitig, anderen Menschen zu helfen.

Wer hätte beispielsweise vor 10 Jahren gedacht, dass man mit Blogs Geld verdienen könnte?

Schränk dich nicht ein. Es gibt meiner Erfahrung nach quasi nichts, wofür andere Menschen nicht bezahlen würden. (Solltest du jedoch so eine bahnbrechende Idee, wie es das Handy war, haben… lass jetzt alles stehen und liegen und melde ein Patent an. ;))

4) Vocation: Deine Berufung

Was ist dir wichtig im Leben? Könnten Andere davon profitieren? Worauf willst du am Ende deines Lebens stolz sein?

Es geht darum, die Welt mit deinem Können zu bereichern.

Meist kommen von Außen sofort „gute Ratschläge“ á la „such dir lieber etwas handfestes“ und „du kannst doch damit kein Geld verdienen“ (Stichwort „brotlose Kunst“).

Lass dich davon nicht verunsichern. Diese Menschen haben ihre Träume entweder längst begraben – oder können gar nicht verstehen, dass ein Beruf auch eine Berufung sein kann.

Ich dachte selbst lange genug, dass ich weiter als Sekretärin arbeiten müsste, weil meine eigentlichen Träume sowieso kein Geld einbringen würden. Dabei will ich designen und schreiben. Was meinst du, wie viele designende Schreiberlinge es auf der Welt gibt?

Aber es gibt nur eine einzige Person, die meinen Stil hat – nämlich mich selbst. Die Welt braucht deine individuelle Stimme, also lass dich nicht davon abhalten, dass andere das Gleiche tun.

5) Finde die Schnittmenge

Dir wird möglicherweise inzwischen der Kopf rauchen – und dein Blatt Papier sollte ordentlich vollgeschrieben sein. Gut gemacht! Nun machen wir uns daran, aus deinen Talenten, Wünschen und Leidenschaften dein Ikigai herauszufiltern.

Umkreise mit einem Stift alle Punkte, die zusammenpassen. Ich empfehle dir, dafür eine andere Farbe zu benutzen – der Übersichtlichkeit wegen.

Betrachte die hervorgehobenen Punkte genauer: Kristallisiert sich da schon ein Schema heraus?

Machst du zum Beispiel super gerne Sport und schreibst vor dem Schlafengehen Kurzgeschichten? Überlege, wie sich das kombinieren lässt. Ein Sportblog? Ein Youtube-Kanal mit Übungen? Trainingspläne, die du zu einem ebook zusammenfassen und verkaufen kannst?

Stehst du auf niedliche japanische Tierfiguren und doodelst gerne herum, wenn dir langweilig ist? Wie wäre es mit einem selbstgezeichneten Webcomic? Oder der eigenen Kawaii-Schreibwaren-Kollektion?

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt; behalte aber die vier Bestandteile aus der Grafik oben im Hinterkopf. Du willst deine Talente und Leidenschaften ausleben und gleichzeitig den Menschen etwas zurückgeben – und natürlich Geld verdienen.

Letzten Endes ist Ikigai nur ein weiteres Wort für unseren Wunsch nach Selbstverwirklichung. Wenn du aber einen Wegweiser brauchst, in welche Richtung du dein Leben lenken willst, ist es ein großartiges Konzept. Ich persönlich stelle es mir jedenfalls absolut umwerfend vor, wenn man weiß, wofür man jeden Morgen aufsteht – und zwar freiwillig und gerne.

Chrissi

2 Antworten auf „Gastbeitrag: So findest du dein persönliches Ikigai Hinterlasse einen Kommentar

    • Liebe Constanze: Das hast du schön gesagt!
      Manchmal ist dieses Sortieren auch bitter nötig und ich für meinen Teil fand schon, dass das Konzept (bzw. die Fragen dazu) mir mehr Klarheit verschaffen konnten.
      Auf dass wir alle unser Ikigai noch finden! 🙂

      @ Janina: Ich freue mich, dass ich meinen Beitrag bei dir teilen durfte!

      Liebe Grüße,
      Chrissi

      Gefällt 2 Personen

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