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Inszeniert! – Zwischen Sein und Schein

»Die ganze Welt ist Bühne/Und alle Frauen und Männer bloße Spieler«

Dieses Zitat stammt aus William Shakespeares ‚Wie es euch gefällt‘ (1599) und zeigt, dass die Menschen schon seit jeher daran glauben, dass vieles in unserem Alltag nur gespielt, nur INSZENIERT ist. Eine Ausstellung in der Kunsthalle München geht genau diesem Thema nach: Es geht um das Verhältnis zwischen Schein und Sein, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Wahrheit und Lüge. Verstecken wir uns alle nur hinter kulturellen Rollenmustern? Sind wir nur Marionetten, die ihr wahres Ich verbergen? Ist die Menschheit nur ein großes Theaterstück?

Schon im ersten Raum der Ausstellung „Inszeniert! Spektakel und Rollenspiel in der Gegenwartskunst“ läuft es einem kalten den Rücken runter: Ein umgekippter Stuhl liegt vor einem großen Spiegel. Davor liegt eine Clownsnase und Make Up. Eine vertrocknete Rose steht daneben.  Von der Decke hängt ein Strick. Sofort schießen einem Bilder in den Kopf, die man so schnell nicht mehr vergisst.

Auch die anderen Bilder regen zum Nachdenken an: Zunächst blick man auf normal wirkende Portraits. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Schaut man etwas genauer hin, erkennt man, dass es immer dieselbe Person ist, aber immer mit einer gruselig echt wirkenden Maske. Kleinwüchsige, die wie Puppen angezogen sind. Männer, die dabei sind sich in Drag Queens zu verwandeln. Die Trennung zwischen Mann und Frau verschwimmt. Man findet sich in einer surrealen, skurrilen Welt wieder. Rampenlicht, Make Up und Veränderung spielen eine zentrale Rolle.

Oft ist uns gar nicht bewusst, wie wir uns selbst darstellen. Schon mal aufgefallen, wie anders wir uns verhalten, wenn wir in der Familie und im Freundeskreis sind? Doch diese Rollen, die wir – auch ganz unbewusst – spielen, zeigen noch nicht, wer wir sind, was wir denken oder fühlen. Sie sind Mauern, die uns schützen und uns dazugehören lassen.

Doch wäre das Leben nicht manchmal leichter, wenn wir einfach sein könnten, wie wir sind – wer wir sind? Meiner Meinung nach sind alle Menschen perfekt. Es gibt keinen, der besser ist oder der schöner ist. Doch der Zwang nach Perfektion liegt über uns allen und es gibt auch kein Entkommen. Selbst in diesem Moment, in dem ich diesen Beitrag schreibe, sehne ich mich nach Anerkennung. Ich möchte dazu gehören, habe Angst meine Gedanken kommen nicht gut an. Doch wenn ich tiefer in mich blicke, weiß ich, dass die Worte wirklich das wiederspiegeln, was ich denke. Ist es also eine Rolle oder ich, die hier spricht?

Auch wenn wir dieser Scheinwelt vielleicht nicht entkommen können, sollten wir versuchen uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Das Leben ist kompliziert genug. Das Leben ist schön genug! Sei dankbar, für das, was du hast. Sei dankbar für deine Freunde, die dich mit all deinen Ecken und Kanten lieben. Sei dankbar für dein Leben!

Die Bilder und Videos der vorher genannten Ausstellung haben mich dazu gebracht, diesen Beitrag zu schreiben und mich zum Nachdenken angeregt. Vielleicht werdet ihr bei dem ein oder anderen Bild auch nachdenklich:

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❥ Janina

Mehr zur Ausstellung erfährst du HIER oder im Video:

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