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#lifegoals: Warum Instagram und Co. unsere Träume zerstören

Ich bin gerne auf Instagram unterwegs. Grund eins sind meine Freunde, also meine wirklichen Freunde. Ich freue mich immer, wenn ich über soziale Medien an ihrem Leben teilhaben kann, auch wenn wir uns nicht mehr oft sehen. Grund zwei ist Inspiration. Ich folge auf Instagram, Pinterest und Co. vielen verschiedenen Menschen. Voraussetzung: Sie müssen eine Geschichte erzählen, mich inspirieren und motivieren. Klar folge ich auch Fashion Bloggern, da Mode für mich eine Form von Selbstliebe ist. Auch Food- und Travel-Blogger haben sich unter meine abonnierten Accounts geschlichen.

Aber vor allem die kreativen Köpfe haben es mir angetan. Die, die vom wahren Leben berichten, sei es in Form von atemberaubenden Bildern, tiefgründigen Zitaten oder inspirierenden Geschichten. Instagram und vor allem Pinterest sind für mich Quellen der Inspiration. Klar ist auch viel Bullshit und Schickimicki dabei, aber im großen und ganzen bin ich ein kleiner Fan.

Warum also dieser negative Beitragstitel, wenn doch alles so schön ist auf Instagram?

Was ich in letzter Zeit immer wieder beobachte und was mich auch ein bisschen beunruhigt sind die ganzen Bilder, die uns #lifegoals vorgeben. Ich bin ein absoluter Befürworter sich Ziele zu setzen und vielleicht nehme ich diese Hashtags ein bisschen zu wörtlich.

Dennoch finde ich es nicht gut, wie diese vermeintlichen Lebensziele präsentiert werden. Markenklamotten, Traumurlaube auf Hawaii, die perfekte Bikinifigur am perfekten weißen Strand. Natürlich wünscht sich jeder, der solche Bilder sieht, eines Tages auch so einen tollen Urlaub zu machen oder träumt von Size Zero.

Der Hashtag #lifegoals umfasst gerade 2.964.453 Beiträge. Bei dieser Flut an Informationen ist es schwer, sich nicht diese tollen Leben zu wünschen. Eigene Ziele scheinen plötzlich lächerlich nichtig zu sein und werden über den Haufen geworfen. Schließlich scheinen die wahren Ziele viel größerer Ordnung zu sein.

Das Problem: Viele „Normalos“ werden all diese #lifegoals nie erreichen. Denn vor allem Influencer und Blogger scheinen vorzugeben, was Trend ist und wie man sein Leben so erfüllt wie möglich führen kann. Klar müssen die auch arbeiten für ihren Erfolg, doch bekommen sie ab einer gewissen Follower-Zahl auch ziemlich vieles in den Arsch geschoben (sorry für die Wortwahl).

So viele tolle Reisen, teure Klamotten und Abenteuern können sich viele einfach nicht leisten. Das ist nicht nur abhängig vom Geld, sondern auch von anderen Ressourcen, wie Zeit. Influencer erleben all diese tollen Dinge, weil es ihr Job ist. Andere müssen für diese Erfahrungen einen „normalen“ Beruf ausüben und dann auch noch die Zeit finden sich im Luxus zu schwelgen.

Auch #friendshipgoals und #couplegoals gibt es zu genüge in der digitalen Welt. Als wäre eine Freundschaft nur dann echt, wenn man händchenhaltend auf zwei Einhörnern durch den Pool treibt und die Liebe nur dann die wahre, wenn man gemeinsam Yoga am Strand macht. Freundschaft braucht keine Ziele. Freundschaft ist Liebe für die Seele. Und Liebe braucht keine Ziele, denn sie ist alles, was uns umgibt.

Natürlich ist Instagram allen voran ein Tool für Selbstdarstellung. Auch ich poste gerne mal ein Selfie, das mich von meiner Schokoladen Seite zeigt oder von meinen Reisen. Das ist ja auch völlig in Ordnung und dafür ist es ja auch konzipiert. Es sollte aber nicht zu einem Tool für vorgegebene Ziele werden.

Es ist hart auf etwas zu warten, von dem du weißt, dass es wohl nie Realität wird. Doch es ist noch härter etwas aufzugeben, was eigentlich alles war, das du je wolltest.

Ziele sind etwas persönliches. Niemand darf dir vorschreiben, wie du zu leben hast, welche Orte du bereisen musst oder welche Abenteuer du mit deinem Schatz erleben musst. Glaube nicht alles, was du siehst und bewerte dich nicht nach den vermeintlichen Erfolgen anderer.

Soziale Medien zeigen nicht nur reale Realitäten! Und vor allem zeigen sie nicht deine Realität. Bleibe deinen Zielen treu, ganz egal wie klein sie sind. Lass dich von anderen inspirieren, aber sehe ihre Lebensziele nicht als Richtlinie oder gar als Maxime. Setze dir deine eigenen Ziele. Du darfst auch träumen und hohe Erwartungen haben, aber lass dich nicht von den vermeintlichen Erfolgen anderer unterkriegen.

Träume zu haben ist wichtig. Aber träume deine eigenen fantastischen Geschichten und verfolge deinen eigenen Weg. Lass dich von deiner eigenen Magie und deiner eigenen Kraft lenken. Du bist stark, mutig und solltest dir und deiner Intuition vertrauen. Deine Träume und Ziele sind genauso wertvoll, wie die aller anderen Menschen.

Außerdem, wenn jeder die gleichen Ziele hätte, wäre die Welt doch ziemlich langweilig, oder?

Janina

Beitragsbild: Pexels (Pixabay)

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