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5 Fragen an Saskia Haas: Über Coaching und ganzheitliche Gesundheit

5 Fragen an Saskia Haas

Es ist ein sonniger Tag, die Vögel zwitschern und der Nymphenburger Kanal lässt mich für einen Moment das Getümmel der Großstadt vergessen. Von der Ferne winke ich meiner Picknick-Verabredung entgegen: Wie immer trägt sie ein warmes Lächeln im Gesicht und schließt mich herzlich in ihre Arme.

Saskia Haas ist Holistic Health Coach, Yoga-Lehrerin und liebt Sonnenuntergänge mindestens genauso sehr wie ich. Sie ist eine Weltenbummlerin und brennt dafür, ihre Liebe zum Leben mit anderen zu teilen. Als Coach hilft sie ihren Klient*innen dabei, ihr volles Potenzial zu erkennen und auszuschöpfen.

Drei Monate lang habe ich mit Saskia an meiner Seite ihr Grow & Glow Programme durchlebt – und bin mir dabei selbst näher gekommen als ich je für möglich gehalten hätte. Heute treffe ich Saskia aber nicht, um über mich zu sprechen, sondern um mehr über ihre Arbeit als Coach zu erfahren…

Janina:
Liebe Saskia, danke, dass du dir heute die Zeit nimmst, mir ein paar Fragen zu beantworten. Ich durfte bereits Zeugin deiner wundervollen Arbeit als Coach werden. Wir haben viel über Glaubenssätze, Ziele und Tools zur Selbstfindung gesprochen – alles Dinge, die in der heutigen Zeit besonders wichtig sind. Ich muss gestehen, dass ich mir vor unseren Sitzungen nur wenig unter Coaching vorstellen konnte. Ich habe früher immer gedacht, Coaching wäre etwas für Berufstätige, die die Karriereleiter hinaufklettern wollen. Da habe ich ganz offensichtlich falsch gedacht, denn das 3-monatige Coaching, das ich bei dir machen durfte, hat mir unglaublich viel über mich als Person gelehrt. Vielleicht können wir daher mit einer kleinen Begriffserklärung einsteigen: Wie definierst du Coaching für dich und was möchtest du mit deiner Arbeit als Coach erreichen?

Saskia:
Danke für diese schöne erste Frage. Ich glaube, es gibt keine richtige Definition. Ich sehe Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe. Letztlich wollen wir dadurch keine Abhängigkeiten schaffen, sondern die Person, die sich bewusst Hilfe sucht, dazu ermächtigen, selbstständig Schöpfer des eigenen Lebens zu werden. Ich sehe es als Stärke an, den Schritt zu wagen und sich Hilfe von außen zu holen. Ich glaube fest daran, dass man davon nur profitieren kann. Manche mögen das im ersten Moment vielleicht als Schwäche ansehen, aber egal, ob man zu einem Coach geht, in die Psychotherapie oder sich an einen Freund wendet: Ich sehe es als Hilfe an, den nächsten Schritt in die Selbstverantwortung zu gehen. Auf Englisch heißt es so schön: responsibilty – die Fähigkeit zu reagieren.

Ich sehe mich als professionellen besten Freund und Helfer.

Saskia Haas

Wir wissen ja, dass wir unser Glück in den eigenen Händen haben, und dennoch kann es dabei nicht schaden, sich Hilfe von außen zu holen. Der Coaching-Markt ist riesig und vor allem in den letzten Jahren enorm expandiert – Ich glaube auch aus gutem Grund. Das Coaching, das ich mache, ist Holistic Health Coaching. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, den Menschen als ganzheitliches Individuum zu sehen. Mein Ziel ist es herauszufinden, wie man einer Person helfen kann, um ihr oder ihm bestmöglich den Weg zu ebenen. Ich sehe mich als professionellen besten Freund und Helfer. 

Janina:
Wow, das klingt super! Schön, dass du dich als persönlichen Begleiter siehst – so habe ich das auch empfunden. Du hast gerade schon gesagt, dass du dich auf Holistic Health Coaching spezialisiert hast – also ganzheitliche Gesundheit. Da fallen oft die Worte „Körper, Geist und Seele“. Das klingt für den ein oder anderen im ersten Moment ein bisschen abstrakt, vielleicht sogar spirituell – vor allem, wenn es um die Seele geht. Kannst du mit deinen Worten erklären, wie diese drei Begriffe zu verstehen sind und wie sie zusammenhängen?

Saskia:
Das ist eine gute und berechtigte Frage. Im Holistic Health Coaching sehen wir den Menschen als ganzheitliches Individuum an, wo Körper, Geist und Seele dazugehören. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir nicht nur einen physischen Körper haben, sondern eben auch einen mentalen und emotionalen Bereich. Das ist uns im Alltag häufig nicht so sehr bewusst. Ich würde da gerne ein Beispiel bringen: Du kannst dich noch so gesund ernähren und noch so viel Sport machen. Aber wenn es dir psychisch gerade nicht so gut geht, also auf der mentalen-emotionalen Ebene, dann geht es dir insgesamt eben nicht gut. Und da sind ganz klar diese Zusammenhänge zu sehen. Das konnte mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen werden.

Ich verstehe, dass besonders das Thema „Seele“ für viele schwer zu greifen ist. Da darf man sich Zeit nehmen, das für sich ganz persönlich herauszufinden und sich die Frage zu stellen: Was bedeutet Seele für mich? Ich glaube, das kann man nicht pauschal beantworten.

Wenn ich an die Gesundheit denke, geht es darum, in seine Kraft zu treten – nicht nur körperlich, sondern auch mental-emotional.

Saskia Haas

Ich bin ja nicht nur Coach, sondern auch Yoga-Lehrerin. Yoga hat tiefe spirituelle Wurzeln in der indischen Philosophie und bedeutet „The Union of Body, Mind and Soul“. Und das ist genau das, worum es beim Coaching geht: das Gleichgewicht von ebendiesen drei Ebenen zu finden. Nur dann können wir in unserer vollen Kraft erstrahlen. Bei Holistic Health rede ich also nicht nur von der Abwesenheit von Krankheit. Sondern wenn ich an die Gesundheit denke, geht es darum, in seine Kraft zu treten – nicht nur körperlich, sondern auch mental-emotional. Es geht um wellbeing – das gesamte Wohlbefinden.

Ein glückliches, sinnerfülltes Leben zu führen – was etwas sehr Individuelles ist – heißt: Reinspüren, nachhorchen und sich überlegen, was zu einem passt. Denn was zu mir passt und mich glücklich macht, mag für jemand anderes nicht passen. Und genau deshalb gilt es, seinen Weg zu finden und ihn zu gehen.

Janina:
Du hast sehr schön gesagt, dass es das Ziel ist, die drei Bereiche – Körper, Geist und Seele – in Harmonie zu bringen. In der heutigen schnelllebigen Welt kann es aber ganz schön schwer sein, alles in Balance zu halten. Es passiert schnell, dass man eine Ebene vernachlässigt oder gar alle drei aus den Augen verliert. Manchmal merkt man vielleicht auch erst zu spät, dass man etwa die mentale oder körperliche Gesundheit vernachlässigt hat. Gibt es denn Anzeichen, an denen man erkennen kann, dass man gerade in Disharmonie ist? 

Saskia:
Definitiv. Diese Anzeichen sind sehr divers. Es kann anfangen bei Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Stress bis hin zu Burn-out. Es kann sich äußern durch Hautprobleme, Kopfschmerzen, Migräne. Es kann aber genauso gestörte Essverhalten geben oder andere exzessive Verhaltensweisen wie exzessiver Sport, Spielsucht oder Sexsucht. Alles, was ins Extreme geht, ist häufig ein Anzeichen dafür, dass wir irgendwo im Ungleichgewicht sind und dass es uns nach etwas sehnt – vielleicht ist es sogar die Seele, der etwas fehlt, das noch nicht ausreichend im Leben vorhanden ist. Auch da kann man wieder schön die Brücke zur indischen Philosophie schlagen, wenn man sich etwa das Thema Ayurveda ansieht: Da gibt es die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha – sie sollten im Gleichgewicht stehen. Wenn beispielsweise Pitta – das Feuersymbol – dominant ist, dann kann sich das durch gewisse Krankheiten zeigen.

Themen wie chronische Krankheiten und Süchte sind leider immer üblicher. Aber diese Disharmonien zeigen sich eben auch schon in kleinen Dingen, wie Kopfschmerzen, Magenproblemen oder Stress. Ein gutes Beispiel sind auch Einschlafprobleme: Man hängt mental-emotional noch so sehr an einem Gedanken, den man nicht loslassen kann, dass der Körper keine Entspannung findet. Aber auch das ist natürlich sehr individuell. 

Janina:
Um solche Disharmonien auszugleichen, gibt es verschiedene Tools. Im Coaching hast du mir ein paar davon an die Hand gegeben, wie etwa Journaling, Meditation und Time Management. Hast du Lust, mir deine drei Lieblings-Tools zu verraten und zu erklären, wie sie dir im Alltag helfen – und vielleicht auch anderen helfen könnten?

Saskia:
Sehr gerne. Was da spannend ist, ist erstmal ein Tool für den akuten Notfall zu haben. Wenn ich mir hier und jetzt in einer stressigen Situation wie einer Prüfung selbst helfen will, ist Atmung eine klasse Möglichkeit. Ich weiß noch, wie ich mir in einer meiner ersten Yoga-Stunden gedacht habe: Wie soll ich denn richtig atmen? Ich atme doch von allein! Bis ich dann verstanden habe, was für eine Kraft in der Atmung steckt. Wenn man mal darauf achtet, was man macht, wenn Anspannung von einem abfällt, wenn man erleichtert ist, wenn man aus der Prüfung rauskommt: Man seufzt. So ein Seufzer ist nichts anderes als ein entspannendes Ausatmen durch den Mund. Auch da wieder Thema Yoga: Die Atmung nennt sich dort Pranayama. Wir machen da ganz viele Atemübungen, die dazu dienen, das zentrale Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen. Die einfachste Möglichkeit ist: drei tiefe Atemzüge – ein durch die Nase, aus durch den Mund und den Bauch dabei ganz entspannt lassen. Allein durch diese bewussten Atemzüge kann man sich im Hier und Jetzt ankern, das Nervensystem balancieren und den Parasympathikus aktivieren, der uns aus dem Fight-or-Flight-Modus herausbringt. Die Atmung ist also ein Quick Fix für das Hier und Jetzt.

Letztlich geht es darum, zu reflektieren und Bewusstsein zu schaffen.

Saskia Haas

Wenn man an längerfristige Tools denkt, gibt es natürlich endlos viele Möglichkeiten. Was ich aber jedem gern ans Herz legen würde, ist das Thema Meditation. Ich glaube, es ist ganz egal, wie die Meditation aussieht. Das kann eine 5-minütige geführte Meditation sein, das kann eine Meditation in Stille sein. Meditation kann aber auch mindful movement sein. Wenn ich beim Salsa über die Tanzfläche schwebe, ist das für mich Meditation in Bewegung, weil ich dabei in einem Moment des Flows komme, es mir gelingt meine Gedanken auszuschalten und im Hier und Jetzt präsent zu sein. Letztlich geht es darum, zu reflektieren und Bewusstsein zu schaffen. Ich glaube, man kann wahre Veränderung nur herbeiführen, wenn man überhaupt an den Punkt kommt, an dem man bewusst reflektiert: Wo stehe ich? Wie geht es mir? Wie fühle ich mich? Wie will ich mich fühlen? Und was will ich verändern, um dorthin zu kommen? Deswegen glaube ich, dass Meditation so ein großartiges Tool ist.

Und zu guter Letzt: Ich als Coach würde sagen, das dritte Tool ist, sich Hilfe zu holen. Hilfe in jeder Hinsicht: Sei das ein Coach oder eine beste Freundin. Denn allein sind wir stark, gemeinsam sind wir stärker. Ich habe das selbst auch durchlebt. Ich habe mir immer wieder Hilfe geholt und hole mir auch jetzt noch Hilfe, wenn ich sie brauche. Ich glaube stark daran, dass darin die Kraft liegt. Und manchmal kommt man einfach an eine gewisse Zweigstelle in seinem Leben, wo es für einen allein nur schwer weitergeht. Dann braucht es meist nur einen kleinen Anstoß von außen, der dann den Stein wieder ins Rollen bringt. Diese Unterstützung von außen zu haben, ist eine große Hilfe. 

Janina:
Sehr schön, ja. Alle drei Tools klingen super und sehr hilfreich. Oft ist es aber ja so, dass man einfach nicht die Zeit und Muße hat, sich mit sich selbst zu beschäftigen – geschweige denn eine neue Routine zu etablieren. Man nimmt sich zwar oft etwas vor, aber findet dann doch immer wieder eine Ausrede oder einen Grund, das Vorhaben zu verschieben.  Das kennt bestimmt jeder. Man sagt dann: Das mache ich morgen und schiebt es immer weiter auf. Hast du abschließend einen Tipp, wie man es schafft, den ersten Schritt zu wagen und den inneren Schweinehund zu besiegen?

Saskia:
Da muss ich vielleicht etwas vorne wegschieben und ich wünschte, ich müsste das nicht tun, aber ich sehe das immer wieder: Häufig müssen Menschen erst an den Tiefpunkt kommen, dass sie sagen: Okay, jetzt geht es nicht mehr anders und jetzt ändere ich etwas, jetzt suche mir Hilfe. Ich wünsche mir aus tiefstem Herzen, es wäre nicht so. Aber häufig ist es die Wahrheit. Wir sind nun mal gern faul, wir sind Gewohnheitstiere und manchmal muss der Schmerzpunkt so groß sein, dass man sich entscheidet, etwas zu ändern. Das heißt: Häufig entsteht wahre Veränderung aus Schmerz heraus. Wenn man an einem Punkt ist, wo man einfach nicht weiter machen kann.

Aber ich mache ja präventives Health Coaching. Mein Wunsch, meine Mission, meine Vision und mein Traum ist es, da vorher noch die Kurve zu bekommen – dass man nicht erst hinfallen muss. Es kann hilfreich sein, sich zu fragen: Wo stehe ich in ein paar Jahren, wenn ich so weiter mache wie bisher? Ist das, wer ich sein will? Entspricht das meinen Werten, Normen und Visionen? Wenn nein, dann ist es Zeit, etwas zu verändern.

Wenn man Angst hat vor Veränderung, dann frage dich: Was habe ich zu verlieren? Wenn der worst case eintreffen würde, wenn du deinen Job kündigst, oder eine Reise machst, oder du gehst zu einem Coach – was auch immer es ist – was hast du dann zu verlieren? Wäre das schlimmer, als in deinem Alltagstrott zu bleiben? Wenn du da bei einer Meditation ehrlich in dich hineinhorchst, dann wirst du deine individuelle Antwort finden.

Zum Abschluss ist es mir aber wichtig zu sagen, dass es beim Coaching nicht darum geht, dass der Coach sagt: Mach dies und jenes – und dann ist deine Welt wieder in Ordnung. Es geht darum, dich zu ermächtigen, selber reinzuhorchen und für sich selbst die Antwort zu finden. Denn niemand kennt die Antwort besser als du selbst. 

Janina:
Wow, das waren tolle letzte Worte. Vielen Dank für deine inspirierenden Antworten! Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, wie hilfreich es sein kann, in sich hineinzuhorchen und dort nach seiner eigenen Antwort zu suchen – als Coach hast du mir dabei unglaublich geholfen. Vielen Dank!

Du hast Lust, Saskia und ihre Arbeit als Coach kennenzulernen? Dann besuche ihre Website und vereinbare ein kostenloses Erstgespräch. Dort findest du auch alle weiteren Informationen über Saskias persönliche Geschichte, ihren Coaching-Ansatz und wie sie dich auf deinem Lebensweg unterstützen kann.

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