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Warum uns unser Perfektionismus kaputt macht

Besser, schneller, schöner.

In der heutigen Gesellschaft dreht sich alles darum an der Spitze zu stehen. Der Beste im Job. Der Klügste in der Uni. Die Schönste in der Clique. Perfektionismus an jeder Ecke. Egal, wo man hinsieht, die Leute tun alles dafür die Nummer eins zu sein. Gut ist nie gut genug – man muss immer einen Ticken besser sein als alle anderen. Fehler sind nicht drin.

Ich rede hier nicht von Menschen, die krankhaft an Perfektionismus leiden, sondern von dem Perfektionismus, den wir uns alle selbst aufbürden. Irgendwie scheint heute jeder Perfektionist zu sein. Das ist der Charakter unserer Zeit.

Dabei übersehen wir, dass uns diese Eigenschaft nicht weiterbringt, sondern uns daran hindert ein freies, glückliches Leben zu führen. Denn Perfektionismus bedeutet Stress. Wir konzentrieren uns so sehr darauf, alles richtig zu machen, nichts zu vergessen und überall dabei zu sein, dass wir uns selbst vernachlässigen. Glück bedeutet Spontanität und Spontanität ist nun mal nicht drin. Denn alles muss nach Plan ablaufen, und zwar nach DEM EINEN Plan.

Warum denken wir so? Weil Fehler Schwäche bedeuten. Aber sind wir nicht eigentlich dann am stärksten, wenn wir einen Fehler eingestehen? Fehler sind menschlich. Wer sich gegen diese Meinung stellt, widersetzt sich den natürlichen Gegebenheiten.

Dieser Perfektionismus macht uns auf Dauer unzufrieden. Denn wir kritisieren uns ständig selbst, bannen uns einen immensen Druck auf und sind nie vollends befriedigt. Denn es gibt kein „perfekt“. Es gibt kein allgemein gültiges Maß dafür.

Deshalb orientieren wir uns an „den anderen“. An unseren Mitmenschen. Doch orientieren die sich nicht auch wieder an anderen? Im Endeffekt bildet sich eine Spirale. Und niemand ist mehr er selbst. Alle sind bloße Kopien von dem, was sie denken als perfekt zu sehen.

Aber ist es wirklich so wichtig perfekt zu sein? Ist es nicht viel schöner einfach zu sein wie man ist, auch wenn man die ein oder andere Macke hat? Ich glaube viele spielen dieses „Perfektsein-Wollen“ nur vor. Sie wollen nicht zugeben, dass sie eigentlich ganz zufrieden sind, so wie sie eben sind. Sie wollen dazugehören und deshalb suchen auch sie nach dem „Perfekten“.

Wir gehen an etwas kaputt, das wir uns selbst zumuten. Wir steuern uns geradewegs ins Unglück – ob bewusst oder unbewusst ist eine andere Frage.

Es gibt natürlich kein Mittel gegen den Druck perfekt sein zu wollen. Und natürlich ist es gut, die beste Version von sich sein zu wollen. Aber wir sollten unser Leben nicht durch unser Streben leiten lassen, sondern durch unsere Gefühle und Träume. Sei nicht perfekt, sei echt!

Du brauchst kein Lineal, um dein Leben zu gestalten!

Janina

4 Antworten auf „Warum uns unser Perfektionismus kaputt macht Hinterlasse einen Kommentar

  1. Ein sehr schöner Text liebe Janina! Das kann ich absolut so unterschreiben. Und auch wenn ich perfektionistische Züge habe, bin ich doch meisten bewusst recht weit davon entfernt (hätte auch gar keine Zeit für perfekt ;-)). Aber eine gesunde Portion Ehrgeiz finde ich ok, man muss eben nur die Grenze erkennen, wenn es nicht mehr gesund ist.
    Ganz liebe Grüße,
    Corinna
    http://www.kissenundkarma.de
    PS. Einen wirklich schönen Blog hast du! 🙂

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    • Liebe Corinna,
      vielen lieben Dank für dein Kommentar! Ich kann dich total verstehen – ich bin auch immer recht ehrgeizig und muss mich manchmal selbst stoppen 😉 Ich schaue gleich mal bei dir vorbei – allein dein Blog-Titel macht mich schon neugierig! Liebste Grüße, Janina

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