Zum Inhalt springen

5 Fragen an Chrissi von ZENtreasures: Über Selbstliebe

Das Wörtchen Selbstliebe ist momentan in aller Munde – Und das zurecht, denn sich selbst zu akzeptieren und sich selbst treu zu sein ist wichtig. Besonders in Zeiten, in denen sich die Menschen immer weiter angleichen und gleichzeitig von einander abschotten, ist Selbstliebe eine tolle Geheimwaffe.

Auch Chrissi von ZENtreasures hat gelernt, sich selbst zu lieben. Sie hat verstanden, dass Selbstliebe und Egoismus zwei komplett verschiedene Dinge sind, wie sie mir für meine Blogreihe „5 Fragen“ erzählt:

Liebe Chrissi, was bedeutet Selbstliebe für dich? 

Meiner Empfindung nach ist Selbstliebe die Basis von allem. Liebe ich mich selbst, kann ich diese Liebe auch andere Menschen weitergeben. Liebe ich mich selbst, kann ich diese Liebe in meine Ziele stecken. Soweit, so schwer umzusetzen. Ich musste erst einmal erkennen, dass es einen Unterschied zwischen Selbstliebe und Egoismus gibt. Man wird ja schnell als Ich-bezogen abgestempelt „Du denkst doch nur an dich!“ – das ist keine Selbstliebe.

Ich bin für mich selbst die wichtigste und wertvollste Person! Wenn es um mein Wohlbefinden geht oder ich Entscheidungen treffen muss, handle ich so, dass ich mir selbst damit Gutes tue. Sei es eine Party, die ich absage, weil ich den Freitagabend lieber zuhause verbringen will. Oder die Kündigung eines ungeliebten Jobs, weil ich meiner Berufung folgen will. Dass ich mir wichtig bin, heißt nicht, dass andere Menschen mir gleich sind! Das ist der Unterschied zu reinem Egoismus. Wie schon erwähnt: Nur wenn man sich selbst liebt, ist man fähig, Liebe weitergeben und glücklich zu werden.

Wie versuchst du das im Alltag umzusetzen?

Ich arbeite täglich daran, mir selbst mehr Liebe entgegen zu bringen. Denn ich muss gestehen, dass Selbstliebe meine größte Baustelle ist – und die am Schwersten zu verändernde. Im Alltag sage ich mir also immer wieder vor, dass ich gut so bin, wie ich bin. Viele Ratgeber geben den Tipp, sich vor einen Spiegel zu stellen, und „Ich liebe mich“ zu sich zu sagen. Dabei fühle ich mich ehrlichgesagt aber total dämlich…

Lieber nehme ich mir jeden Tag Zeit – nur für mich. Meistens am Morgen im Rahmen meiner Morgenroutine, wo ich mir Yoga und/oder ein Workout praktiziere, meditiere, lese und frühstücke.

Kannst du einen Tipp geben, wie man mit Selbstzweifeln umgehen kann?

Du machst etwas, das dich deiner Berufung und der Erfüllung deiner Träume näher bringt. Du willst dich verändern. Sowas gelingt nur, wenn du dich aus deinen Gewohnheiten, deiner Komfortzone, heraus bewegst. Unser Gehirn (ich nenne es den „inneren Kritiker“) ist allerdings sofort zur Stelle. Es will uns davor schützen, aus gewohnten Mustern ins Unbekannte auszubrechen. Der innere Kritiker ist quasi ein Reflex, der sich nicht abschalten lässt. Es ist enorm wichtig, dass du dir das bewusst machst.

Doch selbst, wenn man seine Zweifel nicht loswerden kann: Die kannst sie ausblenden. Ich bin ein Mensch, der täglich mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Und das überrascht viele, weil ich auffallend selbstbewusst auf Andere wirke. „Bin ich gut genug?“ „Macht das alles wirklich Sinn?“ „Schaffe ich das? Habe ich die Fähigkeiten?“ Fragen wie diese stelle ich mir regelmäßig, versuche darauf aber gleichzeitig schon eine Antwort zu geben: „Ja, ich bin bin gut genug!“. „Ja, es macht Sinn, weil es mein Traum ist.“ usw.

Ein weiterer meiner wichtigsten Tricks: Ich tue so als ob. Vielleicht kennst du den Spruch „Fake it ‚till you make it.“ Du tust so, als könntest du alles schaffen, als wärst du selbstbewusst, als könnte kein Kritiker dich von deinen Plänen abhalten, usw. Dadurch findet tatsächlich ein unbewusster Wandel in dir statt. Die „vorgetäuschte“ positive Einstellung wird real und die Selbstzweifel leiser. Selbstzweifel und Selbstbewusstsein vertragen sich nicht. Je mehr Bewusstsein du aufbaust, desto weniger haben die Zweifel Platz. Und du bist selbstbewusster geworden, obwohl du es anfangs nur gespielt hast. Mir hilft das sehr.

Außerdem funktioniert für mich alles, was dafür sorgt, dass ich mich selbstbewusst fühle. Das kann Kleidung sein, ein Lippenstift oder eine Frisur. Genauso Hobbys und Leidenschaften oder ein Talent, auf das du besonders stolz bist. Denn wenn du dich wohlfühlst, wird es leichter, Selbstzweifel loszulassen. Okay, das waren jetzt zwei Tipps, aber für weitere Tipps mit Selbstzweifeln umzugehen, empfehle ich dir diesen Blogpost. Ich schreibe derzeit an einem E-Book dazu und sammle dort diese und weitere Hilfestellungen.

Welche 3 Dinge lassen dich selbstsicher fühlen – und warum?

Alles, was dafür sorgt, dass ich mich gut fühle: High Heels (weil sie mich größer machen… wobei ich Boots mit Absatz bevorzuge ), ein aufrechter Gang (das wirkt auch auf andere selbstbewusst)  und Eyeliner (ich liebe Cat Eyes, weil sie edgy wirken. Außerdem finde ich, sie steht mir hervorragend).

Wie stehst du zum Thema Body Positivity / Body Shaming?

Body Positivity steht und fällt mit der eigenen Selbstliebe. Ich liebe meine Haare, mein Gesicht, meine Brüste. Ich finde mich hübsch. Eigentlich. Denn dann fällt mir auf, dass meine Oberschenkel zu breit sind, die Beine zu kurz, das kleine Bäuchlein dürfte auch verschwinden,…

Neutral betrachtet habe ich eine ganz normale Figur. Noch nie hat mich jemand wegen meinem Körper angegriffen. Das heißt aber nicht, dass ich toleriere, wenn andere Menschen Body Shaming betreiben. Mittlerweile nimmt das Ganze unheimliche Ausmaße an. Da werden Frauen oder Mädchen in Größe 38 für „zu fett“ gehalten. Da wird sich um Mode-Entscheidungen anderer das Maul zerrissen oder öffentliche Hetz-Kampagnen verbreitet, weil jemand seine Achseln nicht rasiert – oder die Haare ganz ab, ect.

Es kotzt mich an. Vielleicht bin ich da zu idealistisch veranlagt. Wer sich selbst liebt, hat doch gar keinen Grund, andere fertig zu machen?! Ich verstehe nicht, wie man Zeit investieren kann, sich gegenseitig fertig zu machen, wenn man doch diese Zeit auch für gemeinsame Projekte oder aufmunternde, lobende Worte nutzen könnte. Denn: „When women support each other, incredible things happen“.

Und was gäbe es für einen besseren Abschluss als diesen Satz? 🙂

Janina & Chrissi

linie
Du hast auch Lust mir fünf Fragen zu einem spannenden Thema zu beantworten? Dann schreib mir per Mail an lebensbeat@gmail.com oder hinterlasse einfach ein Kommentar unter diesem Beitrag – Ich freu mich auf deine Gedanken 🙂

5 Antworten auf „5 Fragen an Chrissi von ZENtreasures: Über Selbstliebe Hinterlasse einen Kommentar

    • Vielen lieben Dank für deine Worte! ❤
      Selbstliebe ist scheinbar für viele so eine Endlos-Baustelle. Aber ich glaube ganz fest daran, dass wir sie irgendwann fertigstellen und uns selbst lieben lernen. 🙂
      Liebe Grüße zurück!
      Chrissi

      Gefällt 1 Person

  1. Ich bin grad durch ZenTreasures auf das Interview gestoßen und dachte mir bei jedem einzelnen Absatz nur „ja, Ja, JA“! Ich freu mich auf dein eBook. 🙂 Die Sache mit der Selbstliebe fällt mir persönlich unfassbar schwer. Ich bewundere Leute, die, wie in deinem Beispiel, einfach mal bei ner Feier absagen können, ohne dass sie ein schlechtes Gewissen zerfrisst. So geht es mir nämlich. ich quäle mich dann lieber, was ja eigentlich auch nicht Sinn der Sache ist. Und das ist nur eines von vielen Beispielen. Ich merke selber ganz oft, wie ich zu sehr um das Wohl anderer Menschen bemüht bin und mich dabei ganz vergesse. Das endet dann meist in Tränen… Aber wie du auch schon gesagt hast, es ist sehr schwer umzusetzen.

    Tolles Interview! ❤

    Like

  2. Sehr cooler Artikel von euch beiden! 🙂
    Selbstliebe ist so unglaublich wichtig. Erst durch Selbstliebe habe ich wirklich verstanden, welche Aspekte in meinem Leben nur von außen getrieben sind und welche direkt aus meinem Herzen und meinem wahren Wesen entspringen.
    Danke euch für eure Arbeit! 🙂

    Alles Liebe,
    Giulia

    Like

Hinterlasse einen Kommentar