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Die Sache mit den Gefühlen: 5 Wege leichter mit ihnen umzugehen

„Ja, mir geht es gut!“, sagte sie in einem genervten Ton und schmiss die Tür hinter sich zu. Sie kochte vor Wut. Die Sonne strahlte hell in ihr Zimmer. Sie legte sich in ihr Bett und verkroch sich unter der Decke. Ihre Freundinnen waren gerade am See, doch sie hatte abgesagt. „Bauchschmerzen“, sagte sie. Ihre Mutter hatte ihr extra Suppe gemacht, doch sie hatte keinen Hunger. Dass sie heute eine wichtige Prüfung verpasst hatte war ihr egal. Sie stand auf und blieb an ihrem Spiegelbild hängen. Ihre Haare waren brüchig und trocken. Ihre Lippen aufgesprungen. Die blauen Schatten unter ihren Augen leuchteten unter ihrem Make Up hervor. Sie biss sich auf die Lippe und fing an zu weinen…

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Über Gefühle und Gedanken zu reden fällt vielen Leuten extrem schwer. Ich selbst gehöre leider auch zu der Gruppe, die Dinge gerne in sich hineinfressen. Vor allem Frauen leiden darunter, sich nicht austauschen zu können. Sie haben Angst davor ihre Gefühle offen zu zeigen und dadurch schwach zu wirken. Trauer, Wut und Befürchtungen werden so weit es geht verdrängt.

Durch unsere Gedanken können wir ein Paradies zur Hölle machen, und die Hölle zum Paradies!

Vor allem in unserer schnelllebigen Welt bleibt oft keine Zeit, sich selbst zu bemitleiden und sich Hilfe zu holen. Oft sind es die fröhlichsten Menschen, die tiefe Wunden mit sich tragen. In sozialen Medien werden uns immer wieder die Bilder perfekter Menschen und perfekter Leben gezeigt. Die eigenen Probleme scheinen dagegen keinen Wert zu haben.

Doch genau das haben sie. Gefühle sind das, was den Menschen einzigartig machen. Und diese Gefühle – egal ob negativ oder positiv – müssen ab und zu mal raus. Über Probleme zu sprechen, Schwächen zuzugeben oder einfach mal zu gestehen, dass es einem nicht gut geht, ist völlig in Ordnung. Es ist sogar sehr wichtig. Denn wenn wir immer mehr Lasten mit uns herum tragen, laufen wir der Verzweiflung direkt in die Arme.

Unsere Gefühle stehen uns und unserem Leben im  Weg. Sie versperren uns den Weg und halten uns von neuen Abenteuern zurück. Diese Gefühle sind eine Art Warnsignal. Sie zeigen, dass etwas nicht stimmt.

„We won’t find inspiration in suppressing our feelings. Hiding our emotions might make us seem like happier people, but it won’t actually make us happier.“ ~ The Everygirl

Gefühle zu haben sollte keine Hürde sein. Es sollte Freiheit, Stärke und Selbstbewusstsein bedeuten, wenn man zu seinen Gedanken steht. Das bezieht sich übrigens auch auf das hübsche Wörtchen „Nein“, das vielen so schwer über die Lippen kommt. Warum trauen wir uns nicht, das zu sagen, was wir denken?

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Ich selbst verarbeite meine Gefühle auch am liebsten alleine. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht immer mit anderen darüber reden muss. Viel mehr geht es darum, die eigenen Gefühle zu akzeptieren und zu verarbeiten, statt sie zu ignorieren oder gar als „lächerlich“ abzustempeln. Denn das sind sie absolut nicht. Jeder Zweifel hat einen Grund und damit auch einen Grund zu existieren. Ob nun nur in unseren Köpfen oder in der Wirklichkeit spielt dabei keine Rolle.

Um glücklich zu sein, brauchen wir Platz für unsere Gefühle und Platz, um sie zu verstehen. Gefühle sind menschlich und auch die stärkste Person hat Schwächen. Finde einen Weg deine Zweifel zu verarbeiten, ohne sie dabei zu verdrängen. Die nachfolgenden Tipps sollen dir helfen, deine Gefühle besser verarbeiten zu können.

  1. Schreib’s auf! Klar, dass sowas aus dem Mund einer Bloggerin kommt, oder? Aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert, denn durch das Schreiben machst du deine Gefühle greifbar. Du kannst dir dadurch selbst zeigen, woran es hakt oder wo deine Schwachstelle liegt. Außerdem kommen die Gefühle beim Schreiben von ganz allein. Die Worte kommen irgendwann nicht mehr aus deinem Kopf, sondern aus deinem Herzen und du wirst merken, dass du mehr zu sagen hast, also du eigentlich dachtest.
  2. Rede darüber! Der wichtigste Punkt ist wohl, deine Gedanken und Gefühle offen zu zeigen. Klar, du sollst nicht anfangen deine Lebensgeschichte zu erzählen, wenn dein Chef fragt, wie es dir geht. Aber wenn du merkst, du läufst im Kreis und weißt einfach selbst nicht mehr weiter, dann wende dich an deine beste Freundin, deinen besten Freund, deine Eltern oder jemanden, dem es ähnlich geht. Das Sprechen über Gefühle ist befreiend und du wirst merken, dass dein Gegenüber bestimmt schon eine ähnliche Situation erlebt hat. Give it a try!
  3. Versinke im Selbstmitleid! Und das ist gar nicht ironisch gemeint, denn ab und zu hilft es auch einfach den ganzen Müll aus dem Kopf rauszuheulen. Lass deine Gedanken einfach kommen und deine Gefühle erledigen den Rest. Du musst nur zulassen, dass sie vorkriechen aus ihren dunklen Ecken.
  4. Dreh den Spieß um! Versuche deine negativen Gefühle einfach in positive umzuwandeln, indem du dir darüber bewusst wirst, was genau das Gefühl bedeutet. Hast du Liebeskummer? Dann denk an die tollen Dinge, die du als Single erleben kannst. Du hast deinen Job verloren? Dann plane deine Zukunft, entfalte dich neu, beginne einen neuen Lebensabschnitt. Du hast einfach eine schlechte Phase, fühlst dich unwohl und träge? Dann gönn dir einen Tag ruhe, koche dir dein Lieblingsgericht und schaue deinen Lieblingsfilm. Am nächsten Tag stellst du dir den Wecker und machst eine Sache, die du schon ewig nicht mehr gemacht hast. Wie wäre es mit einem Zoobesuch? Oder Schlittschuhlaufen?
  5. Zeig den Gefühlen den Mittelfinger! Sieh die Gefühle als deine Feinde. Du bist die gute Seite, sie die böse. Und da du nun mal der Superheld bist läufst du nicht einfach vor deinem Feind davon. Du wirst ihn auch nicht mit aller Macht stürzen wollen. Sondern du nutzt deine Fähigkeiten, um zu zeigen, was in dir steckt und deinem Feind ordentlich Angst einzujagen. Schwing deinen Zauberstab, schmeiß dich in deinen Heldenanzug und erkläre den negativen Gefühlen den Krieg.

❥ Janina

PS: Ich stecke immer noch in der Prüfungsphase, weshalb ich zur Zeit nicht so oft zum Schreiben komme – ich hoffe ihr verzeiht einem Superhelden eine kleine Schwäche 😉

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